Der Kern
des Gebäudes – die Nordhälfte des Altbaus- stand bereits vor dem 2. Weltkrieg
und wurde damals als Gastwirtschaft unter dem Besitzer Scharrer genutzt. Wahrscheinlich
Ende der 50er Jahre wurde das Gebäude in den Berg hinein nach Süden erweitert,
schon unter dem Besitzer Wilhelm Röhricht.
1969 wurden an der Westseite der Stall und der
darüberliegende Saal durch einen großen Anbau mit Saal und Fremdenzimmern ersetzt
und bis Ende 1980 als „Gasthof Pension zur Fränkischen Schweiz“ von Herrn Sigfried Röhricht betrieben.
Kurz vorher wurden die Gaststube und die Vorräume
zur Gaststube renoviert und mit einer neuen Theke versehen. In dieser Blütezeit
war dies eine gut gehende Gastwirtschaft in der viele Hochzeiten,
Familienfeiern und Kirchweihen stattfanden. Oft diente die
Wirtschaft als Ausgangspunkt für Wanderungen von Kurzausflüglern. Auch als
Stammlokal für die vielen Bewohner der umliegenden Wochenendhäuser, sowie bei Gästen
aus ganz Deutschland, vor allem natürlich aus dem Ballungszentrum Nürnberg war
die Wirtschaft durch die gute Küche sehr beliebt.
Die Gaststätte mit Pension wechselte in den 80er Jahren mehrmals den Besitzer und Pächter, dabei wurde die Gaststätte mit Fremdenzimmern in unterschiedlicher Art und Intensität genutzt.
1989 wurde das gesamte Anwesen versteigert. Eine Baufirma aus der Umgebung ersteigerte das Gebäude und nutzte die Räumlichkeiten vor allem zur Unterbringung ihrer Arbeiter, zunächst aus den neuen Bundesländern, später hauptsächlich aus Ungarn und Rumänien. In dieser Zeit wurden einige Räumlichkeiten umgestaltet, um eine möglichst große Zahl an Personen unterzubringen. Dies setzte sich fort bis Mitte der 90er, als das Gebäude als Asylunterkunft genutzt wurde. Mitte 1998 wurde das Anwesen erneut versteigert und wechselt bis 2010 erneut mehrmals den Besitzer und wurde in dieser Zeit jeweils nur kurz als Gastwirtschaft betrieben.
Im Sommer 2010 erwarben wir als Familie das Anwesen mit dem Ziel - nach einer gründlichen Modernisierung - das Gebäude als reine Frühstückspension weiter zu führen.
Die Vorstellungen wie die Fremdenzimmer und Wirtschaftsräume umgebaut und künftig genutzt werden sollten, waren ziemlich schnell klar. Da die Gastwirtschaft noch in den 80ern eine eigene Hausschlachtung hatte, mussten vor allem Kühl- und Schlachträume für eine sinnvolle Nutzung als Wirtschafträume für die Pension umgestaltet werden.
Auch die Entscheidung die Pension künftig überwiegend mit einer modernen Scheitholzheizung zu heizen war bald konkret. Die mühsamste Arbeit in den ersten Jahren, war das Abgraben der früheren Toilettenanlage und der Schlacht- und Lagerräume, um alle Zimmer im Erdgeschoss auf die gleiche Ebene zu bringen.
Leider erfüllte sich unser Wunschdenken nicht, möglichst viel von den Installationen oder Materialien zu erhalten oder wieder zu verwenden. Wie sich im Nachhinein herausgestellt hat, waren wir auch mit dem Entsorgen in der Anfangsphase zu zaghaft. Durch die erforderliche komplette Neuinstallation von Elektrik, Sanitär, Heizung, der Erneuerung der Türen, sowie durch die Neuaufteilung waren zum Großteil auch neue Böden, Decken und Wände nötig, so dass die Arbeiten praktisch einer Kernsanierung gleichkamen.
Wie bei so einem alten Gebäude mit dieser intensiven Nutzung und wiederholten Umbauten zu erwarten, gab es auch immer wieder böse Überraschungen. Angefangen vom Austausch einiger maroder Dachbalken, der kompletten Sanierung und Stabilisierung der Fassade mit Freilegung des Fachwerks an der Westseite des Altbaus, bis zum sehr spät erkannten morschen Boden der Gaststube, dem heutigen Frühstücksraum.
Das Jahr 2014 war im Außenbereich vor allem durch die Sanierung der Fassade und dem Einbau der Feuerwehrtreppe durch die Garage geprägt. Im Innenbereich waren es vor allem die Elektro- und Sanitärinstallationen und dem Einbringen der Estrichböden.
2015 und 2016 nahmen die Zimmer durch das Verputzen der Wände und der Montage der Decken langsam Gestalt an.
2017 und 2018 wurde der Ausgang zum Garten neugestaltet, der Aufgang an der Ostseite neu errichtet und im Hof die Absätze und Abstufungen eingeebnet und neu gepflastert.
Durch die hohe Eigenleistung dauerte das Fliesen der Bäder und Wirtschafträume in diesen Jahren an. Zwischendurch mussten auch die über 130 Tonnen Bauschutt und weitere Tonnen Sperrmüll weggebracht werden. In dieser Zeit waren die Wirtschafträume einigermaßen fertig gestellt, so dass in den Folgejahren überwiegend die Feinarbeiten in Fremdenzimmern erfolgen konnte. Ebenfalls zum Großteil in Eigenleistung erfolgte die Sanitärmontage, der Einbau der Türen, Maler- und Bodenarbeiten. Dabei war es eine große Herausforderung, dass die Arbeiten durch die sehr unterschiedlichen Bausubstanzen selten in einem Zug durchgeführt werden konnten. Sehr viel Aufwand bedeutete in der gesamten Bauzeit die vielen Planungen der Nebengewerke mit den dazugehörigen Absprachen von Behörden, Firmen und Planern. Den größten Teil nahm hier vor allem der Brandschutz in Anspruch, der hier durch Materialauswahl, Fluchtwege und Elektrik alle Planungen beeinflusste. Natürlich sollten nach so einem großen Umbau, die Gäste auch die größtmögliche Sicherheit genießen, jedoch mussten viele Detailentscheidungen oft neu überlegt und überplant werden, da sich manche Forderungen nur sehr schwer wirtschaftlich darstellen ließen.
Durch die „Coronafolgen“ verzögerte sich auch bei uns die Fertigstellung, da es gerade für Möbel, Elektronik bei der Sicherheitstechnik und auch auf sonst manches Ersatzteil lange Lieferzeiten gab.
Letztlich sind wir aber froh, dass uns der Umbau - auch nach dieser langen Bauzeit - doch recht gut gelungen ist und wir als Familie die Ziele nicht aus den Augen verloren haben. Bedanken möchten wir uns bei allen mitwirkenden Firmen, Planern, Behörden, aber auch bei den Helfern und Ideengebern im Bekanntenkreis.
Nun gilt ab Mai 2023 unsere ganze Aufmerksamkeit unseren hoffentlich recht zahlreichen Gästen, die wir schon jetzt ganz herzlich Willkommen heißen.
Ihre Familie Habermann